Die Nachfrage nach Frauen im Personenschutz steigt
Längst haben die Frauen die vermeintliche Männerdomäne „Personenschutz“ geknackt. Der Anteil weiblicher Angestellter steigt Branchenverbänden zufolge kontinuierlich an. Frauen im Personenschutz – passt das zusammen? Nach Erfahrung von Ferhat Baysar, Geschäftsführer der Cesiun GmbH, einem Fachunternehmen für Personen- und Objektschutz, haben Frauen in der Sicherheitsbranche unzweifelhaft in bestimmten Situationen Vorteile gegenüber ihren männlichen Kollegen. „Wir sehen häufig, dass insbesondere weibliche Schutzpersonen und Familien explizit nach Frauen im Personenschutz fragen. Das hat verschiedene Gründe. Meist geht es um Diskretion. Denn Personenschützer begleiten Schutzpersonen mitunter während ihres kompletten Alltags und nicht nur in besonders kritischen Situationen.“
Frauen im Personenschutz können gefährliche Situationen oftmals besser einschätzen
Ferhat Baysar sieht vor allen Dingen in der oftmals deeskalierenden Wirkung von Frauen einen großen Vorteil. „Diese Erfahrung macht unser Personal zum Beispiel bei Eingangskontrollen. Frauen gegenüber herrscht bei vielen eher Zurückhaltung, Situationen schaukeln sich nicht so schnell hoch, wenn eine Frau im Sicherheitsteam ist. Weibliche Personenschützer können sich besser in bestimmte Situationen hineinfühlen, sind oftmals diplomatischer und weniger auffällig im Vergleich zu so manchem durchtrainierten kräftigen Personenschützer.“ Weniger auffällig – das ist bei vielen der Schutzpersonen das zentrale Argument, warum sie sich eine Frau in Sicherheitsbelangen an ihrer Seite wünschen, bekräftigt Ferhat Baysar. Wissenschaftlichen Studien zufolge haben Frauen ein Talent, gefährliche Situationen bessern einzuschätzen und Gefahren zu lokalisieren. Auch das ist laut Ferhat Baysar ein Grund, warum er gerne auf weibliche Sicherheitskräfte zurückgreift, sind diese Eigenschaften doch gerade im Beruf des Personenschützers besonders wichtig.
Starke Nachfrage nach Frauen im Personenschutz bei Kunden aus dem Nahen Osten
Auch das Bundeskriminalamt bestätigt, es habe taktische Vorteilen, Frauen im Personenschutz einzusetzen. Sie begleiten in dessen Auftrag häufig weibliche Staatsgäste. Ferhat Baysar weiß, dass weibliche Schutzpersonen lieber mit Frauen im Personenschutz arbeiten, weil sie sich in Begleitung einer weiblichen Sicherheitsfachkraft wohler fühlen. Er registriert vor allem von Kunden aus dem Nahen Osten eine verstärkte Nachfrage nach weiblichen Bodyguards, weil Männer aus kulturellen Gründen für den Schutz der Frauen nicht in Frage kommen.