Personenschutz als komplexe Herausforderung
Viele stellen sich unter Mitarbeitern im Personenschutz Muskelpakete im Anzug und mit Schusswaffe vor. Doch dieses Bild entspricht nicht der Realität. Ein guter Personenschützer lässt sich weder am Körperbau noch an der Kleidung oder der Bewaffnung erkennen. Es handelt sich stattdessen um einen Beruf, der vielfältige Fähigkeiten und häufig ein eher unauffälliges Erscheinungsbild voraussetzt. Ferhat Baysar, Geschäftsführer des Sicherheitsunternehmens Cesiun, erklärt: „Begleitschutz bedeutet in vielen Fällen, dass geschulte Bodyguards die Schutzpersonen dezent begleiten. Wichtig ist nicht die unübersehbare Präsenz, sondern das schnelle Eingreifen bei einem Angriff.“
Schnelles und umsichtiges Handeln: Das leistet eine Fachkraft für Personenschutz
Der Begleitschutz fordert durchgehend den Geist, der Körper kommt nur im Notfall zum Einsatz. Professionelle Personenschützer überblicken jede Situation und erkennen frühzeitig potenzielle Gefahren und Gefährder. Sie ergreifen unmittelbar die geeigneten Gegenmaßnahmen. Die Bandbreite reicht vom Abschirmen der Schutzperson über das Zurückdrängen einer aufdringlichen Person bis zur Anwendung körperlicher Gewalt. Entsprechend vielfältige Fähigkeiten müssen Bodyguards aufweisen. Wachsamkeit und Konzentration über längere Zeiträume sind unabdingbar. Zusätzlich müssen Personenschützer Situationen rasch und fundiert einordnen können. Jede Gefährdung bedarf einer adäquaten Lösung. Bei Attacken genießt die körperliche Unversehrtheit der Schutzperson oberste Priorität: Mitarbeiter im Personenschutz verfügen deshalb über umfassende praktische Kenntnisse in Selbstverteidigung und im Umgang mit Waffen. Bei einer Ausbildung wie dem IHK-Zertifikatslehrgang Fachkraft Personenschutz befassen sich Teilnehmer mit allen diesen Bereichen.
Mittelbarer Personenschutz: Risiken analysieren und Vorbereitungen treffen
Der direkte Begleitschutz an der Seite der Schutzperson ist nur ein Teil der Arbeit. Dem mittelbaren oder erweiterten Personenschutz kommt ebenfalls eine große Bedeutung zu: Er umfasst die Vorbereitung von Einsätzen sowie die Kommunikation und Koordination während der Begleitung. Personenschützer schätzen zum Beispiel die drohenden Gefahren ein und planen sichere Bewegungsrouten. In Briefings erläutern sie die konkreten Herausforderungen und weisen sie auf Besonderheiten hin. Während des Einsatzes reagieren sie auf Lageänderungen und leiten passende Maßnahmen ein. Ferhat Baysar betont: „Die besten Personenschützer sind Allrounder: Sie zeigen im unmittelbaren und mittelbaren Begleitschutz überzeugende Leistungen.“