Wer im Personenschutz nicht verschwiegen und diskret ist, hat schon verloren
Klischees über die Arbeit im Personenschutz gibt es zuhauf. Doch Ferhat Baysar vom Sicherheitsunternehmen Cesiun weiß, wie weit Vorstellung und Realität gerade in seinem Beruf auseinanderliegen. Denn die Tätigkeit eines Personenschützers hat weniger mit Coolness, als vielmehr mit Strategie zu tun. Längst nicht immer ist das Arbeitsumfeld eines Bodyguards das glitzernde Rampenlicht oder die Begleitung der berühmten Persönlichkeit in ihrem High Class Umfeld. „In unserem Berufsalltag geht es darum, ein auf die zu schützende Person und ihren Alltag zugeschnittenes Sicherheitskonzept umzusetzen. Je nach Gefährdungslage umfasst ein solches Konzept situative oder umfassendere Schutzvorkehrungen. Deshalb ist es für uns zunächst besonders wichtig, die Person, die wir schützen sollen, kennenzulernen und ihre individuelle Sicherheitslage zu analysieren.“ Diskretion sei dabei eine der wichtigsten Grundlagen, betont der Sicherheitsexperte.
Diskretion und Verschwiegenheit sind zwei Seiten derselben Medaille im Personenschutz
Wie aber schafft man die Basis für Diskretion, wenn es zunächst einmal darum geht, das Leben der Schutzperson, ihr Umfeld, ihre Gepflogenheiten und ihren Alltag genauestens zu durchleuchten, um kritische Sicherheitslücken aufzudecken? „Verschwiegenheit und Diskretion ist im Zusammenhang mit Personenschutz immer spiegelbildlich zu verstehen: Wer häusliche Details verschweigt, bleibt in wichtigen Situationen ungeschützt. Wer als Personenschützer Intimes ausplaudert, untergräbt das so wichtige Vertrauensverhältnis, das zwischen einem Personenschützer und der Schutzperson unerlässlich ist. Deshalb ist Diskretion und ein hohes Maß an Vertraulichkeit das, was die Grundlage für einen funktionierenden Personenschutz darstellt“, erklärt Ferhat Baysar.
Ein lückenloses Sicherheitskonzept im Personenschutz baut auf Offenheit
Zu Beginn einer Zusammenarbeit gilt es deshalb, viele Fragen zu beantworten. In die Erstellung eines Sicherheitskonzeptes, dem sich alle Beteiligen verpflichten müssen, gilt es, auch die Perspektiven der Angehörigen, von Familien und Mitarbeitern miteinzubeziehen. „Dabei versuchen wir, alle dafür zu sensibilisieren, wie wichtig es ist, über bestimmte Details zu schweigen oder ungewöhnliche Beobachtungen offenzulegen. Ziel dabei ist es, Ängste zu relativieren und zugleich ein Bewusstsein für kritische Situationen zu schaffen. Je mehr Offenheit in solchen Gesprächen herrscht und je diskreter Personenschützer mit dieser Offenheit umgehen, umso erfolgreicher lässt sich ein vertrauensvolles Sicherheitskonzept umsetzen“, schildert Ferhat Baysar.